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Foetor ex ore ( Mundgeruch ) oder damit man sich wieder riechen kann. Eine ganzheitliche Betrachtung eines weit verbreiteten Problems!!

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Aus wissenschaftlicher Sicht und damit einhergehenden Studien ist es belegt, das ca. 85% aller Ursachen des Mundgeruchs im HNO ( Hals – Nasen-Ohren und Mundbereich ) zu suchen sind.

Als Kausalitäten sind vor allem generelle Übersäuerung, Zahnfleischentzündungen (Gingivitis ), Mundschleimhautentzündungen (Stomatitis ), Pilz befall der Schleimhäute und mangelnde Zahnhygiene auszumachen. Entgegen landläufiger Meinung verursacht der eigentliche Karies befall dagegen keinen Mundgeruch.

Wenn wir die Mundhöhle sozusagen als primäres „Verdauungsorgan“ sehen, ist die Nahrungsaufnahme natürlich ebenfalls besonders zu begutachten. Lebensmittel wie Zwiebeln, Käse oder auch der bekannte Knoblauch können neben alkoholischen Getränken, Nikotin und auch Kaffee ebenfalls zum schlechten Atem beitragen. Darüber hinaus ist der Darm als Übeltäter unbedingt interdisziplinär zu beachten.

Eine bakterielle Fehlbesiedlung ( Dysbiose ) zieht ebenfalls in vielen Fällen einen vordergründig therapieresistenten Mundgeruch nach sich. Der Dysbiose liegt immer ein Ungleichgewicht der physiologischen ( gesunden ) und pathologischen ( krank machenden ) Darmflora zu Grunde. Pathogene Keime besiedeln nach und nach immer mehr die Darmschleimhaut und verdrängen die ansonsten dort ansässigen lebensnotwendigen Bakterien, die sehr wichtige Aufgaben wie z.B. immunologische Wirksamkeit haben. Nicht umsonst sagt man: Der Hauptsitz des Immunabwehrsystems ist der Darm. Oder: Der Tod sitzt im Darm.

Faktoren wie schlechte Ernährungsgewohnheiten, Tabakgenuss, Stress oder andere oft versteckte Allgemeinerkrankungen, Alkohol, chemische Medikamente ( besonders Antibiotika und Abführmittel ) verdrängen immer mehr die gesunde Darmflora zugunsten der pathologischen Keime (meist Hefepilze). Diese scheiden dann Toxine aus, die über unsere Darmmucosa ( Schleimhaut ) aufgenommen werden und neben dem Mundgeruch auch sehr ernste Krankheiten bedingen.

Nicht zu vergessen: Krankheiten wie Diabetes mellitus ( Zuckerkrankheit ), Leber und Lungenerkrankungen sind oft an einem charakteristischem Mundgeruch erkennbar, somit ist der Foetor ex ore sogar oft ein diagnostisches Erkennungszeichen. Hier sollte natürlich sofort eine fachärztliche Konsultation erfolgen!!! Insgesamt rate ich allen mit Mundgeruch geplagte Patienten immer zur interdisziplinärer Abklärung der spezifischen Ursache.

Der Zahnarzt sollte immer dringend mit eingebunden werden!! Manche Zahnärzte bieten sogar spezielle Mundgeruch-Sprechstunden an, in Verbindung mit professioneller Zahnreinigung. Adressen sind bei uns zu erfragen!

Als naturheilkundliche Behandlungen stehen je nach Kausalität mehrere Verfahren zur Auswahl : Primär zu nennen sind : Therapie mittels chlorophyllhaltiger Pflanzen , Behandlung mit Schüsslersalzen, Entsäuerungstherapie, Homöopathie und Komplexhomöopathie, Mundspülungen etc..

Außerdem sollte auf optimierte Zahnhygiene geachtet werden und der jährliche Kontrolltermin beim Zahnarzt dringend eingehalten werden. Ggf. ist auch eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten unabdingbar, da wir unbedingt Stoffe wie Amine, Diamine, Indol oder auch Skatol, nebst Essig-Propion und Buttersäure als Schwefelverbindungen bzw. kurzkettige Fettsäuren vermeiden müssen, die durch chemische oder bakterielle Zersetzung entstehen. Die überall propagierten Maßnahmen wie Mundgeruch angeblich neutralisierenden Kaugummis sollten nicht benutzt werden, da sie die Problematik nur covern und nicht beseitigen.

Im schlimmsten Fall können sie sogar lebensbedrohliche Krankheiten, erkennbar am Mundgeruch s.o. , verschleiern!!
Sollte eine Antikörperdiagnostik, die einer Stuhluntersuchung vorzuziehen ist, eine weitergehende Pilzbelastung des Darms beweisen, fragen Sie Ihren Therapeuten nach einer geeigneten Darmsanierungstherapie.

Die Erfolgsaussichten sind bei einer kompetenten Behandlung und aktiver Mitarbeit des Patienten sehr gut. Wir gehen von einer ca. 90% Wahrscheinlichkeit aus, den Mundgeruch zu beseitigen. Denken Sie daran: Mundgeruch macht einsam!!!!
-Auf eine gute Gesundheit-

Ihr Praxisteam Quint

 

Quellen: Hp Magazin 12/13 Nr. 12   R. Gugenhahn

01-10-14 | 0 comments | in Allgemein